Fotografieren mit Blitz für Einsteiger & Interessierte

Blitz-Bracketing (automatische Beleuchtungsvariationen)

Das s. g. „Bracketing“ ist nichts weiter als eine Belichtungsreihe: Die Kamera macht schnell hintereinander mehrere Fotos mit je leicht geändertem Parameter. Und ein solcher kann auch die Intensität des Blitzgerätes sein. Besonders bei Gelegenheiten, bei denen man keine Zeit zur Bildkontrolle hat, ist dies sinnvoll.

Wenn Sie in die „Tiefen“ der Einstellungen Ihrer Digitalkamera abgetaucht sind, haben Sie dort sicherlich auch den Menüpunkt »Bracketing« bzw. »Belichtungsreihe« erblickt. Das klingt kompliziert und fremd, ist aber ganz einfach:

Detail einer Kamera von der Seite gesehen mit den Knöpfen für Bracketing und Blitz
Bei aktiviertem Bracketing (›BKT‹ oder auch ›AEB‹) macht die Kamera flink hintereinander mehrere Aufnahmen bei einer je leicht geänderten Einstellung (z. B. Belichtungszeit). Dies ist insbesondere bei sehr wichtigen Motiven zu empfehlen, wenn es schnell gehen muss.

Hierzu muss man dann einfach den Finger auf dem Auslöser lassen und zack zack zack werden mehrere (leicht abgeänderte) Aufnahmen ganz schnell hintereinander aufgenommen, wenn man nicht die Zeit dazu hat, eine einzige am Display zu prüfen.

Ich nutze diese Bracketing-Funktionalität normalerweise nie. Denn wenn man (wie ich eigentlich immer) im RAW-Modus fotografiert, kann man später kleinere und teilweise auch größere Fehlbelichtungen ziemlich gut um »RAW-Konverter« korrigieren. Die Belichtungsmessung heutiger Kameras ist mittlerweile meist „intelligent“ genug und es gibt selten Fehlschläge.

Was ist der RAW-Konverter?

Es ist sehr empfehlenswert, insbesondere beim Arbeiten mit Kunstlicht, im s. g. RAW-Modus zu fotografieren. Die Bilder werden in der Kamera also nicht (nur) im JPG-Format abgespeichert sondern in einem Rohformat.

Anschließend werden diese Grafiken daheim am Computer in einem entsprechenden RAW-Konverter geöffnet:

Screenshot eines RAW-Konverters mit geladenem Foto darin

In diesem Konverter kann insbesondere die (globale) Belichtung sehr gut nachträglich angepasst werden. Viele der besseren Bildbearbeitungsprogramme besitzen von Haus aus bereits einen integrierten RAW-Konverter.

Anders verhält es sich, wenn man Blitzlicht und Umgebungslicht mischt: Denn die Gewichtung bei Mischlicht kann man später eben nicht durch ein simples Verschieben der Regler in einer Bildbearbeitung ändern.
Porträt eines Mannes und eines Kindes auf einem Fahrrad, angeblitzt bei Gegenlicht
Insbesondere beim Aufhellblitzen hat man selten Zeit zur Kontrolle und hier spielt sowohl die Belichtungszeit wie auch die Blitz-Intensität eine große Rolle. Besser ist, wenn man hier hurtig mehrere Aufnahmen hintereinander vornimmt – bei je etwas anderer Blitzleistung.

Dies funktioniert aber nur bei kompatiblen TTL-Systemblitzgeräten, nicht bei manuellen Universalblitzgeräten.

Man kann hierbei also durch die Technik des Bracketing die Gewichtung zwischen Blitzlicht und Umgebungslicht ohne Nachzudenken innerhalb mehrerer, schnell hintereinander gemachten Aufnahmen variieren.

Als erstes muss ich hierzu an meiner Kamera – tief im Einstellungsmenü – definieren, für was das Bracketing eigentlich genutzt werden soll:

Foto eines Kameradisplays mit der Einstellung für das Blitz-Bracketing

Ich wähle hier ›Nur Blitz‹ aus. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, Blitz und Belichtungszeit zusammen zu variieren. Aber dies halte ich für redundant, denn die Belichtungszeit selbst kann man mit dem oben bereits erwähnten RAW-Konverter auch im Nachhinein fein korrigieren. Die Blitz-Intensität als sekundäre Belichtungsquelle muss jedoch das Bracketing variieren. Bei meiner Kamera gibt es hierzu dann bis zu fünf Versuche:

Display einer Digitalkamera mit den Einstellungen für das Bracketing

Bei Nikon kann man in der konkreten Bracketing-Einstellung zunächst einstellen, wie viele Variationen (Aufnahmen) vorgenommen werden sollen – hier 5. Als nächstes muss definiert werden, in welchem Maß diese Einzelaufnahmen sich unterscheiden sollen. Bei diesem Beispiel definierte ich einen „Belichtungsabstand“ von 1 EV. Ich rechne gerne mit den vollen Blenden- bzw. EV-Werten und halbe Stufen sind m. E. nicht nötig.

Das bedeutet dann bei diesem Beispiel, dass die Kamera immer die von ihr gemessene Belichtungszeit nutzt, den Blitz aber innerhalb einer Serie von 5 Aufnahmen zunächst je zwei Mal reduziert auslöst, einmal wie gemessen und dann je zwei mal stärker als gemessen.

Bei einer dieser fünf Aufnahmen wird dann das Verhältnis zwischen Umgebungslicht und Blitzlicht stimmig sein. Die globale Helligkeit dieser Aufnahme kann man dann später im RAW-Konverter – wie gewohnt – korrigieren, falls nötig.

In der Regel reichen meist drei Aufnahmen aus: eine um -1 EV zu knapp angeblitzte, eine wie gemessen belichtete und eine um +1 EV zu reichlich angeblitzte.

Würde ich beispielsweise Hochzeitsfotografie betreiben, würde ich es genau so machen. Im Eifer des Gefechts gibt man dann einfach je Motiv drei Salven ganz kurz hintereinander ab und erhöht so die „Trefferquote“ deutlich x.

x Allerdings hat man dann später auch viel mehr Auswahl – ein generelles Problem bei der voll automatisierten Digitalfotografie.

Bei meinem Blitzgerät stelle ich, um beim Thema Aufhellblitzen zu bleiben, zunächst eine globale Blitz-Korrektur Symbol für die Blitz-Belichtungskorrektur an der Kamera mit + und - von -2 EV ein.

Wie stelle ich die Blitzkorrektur ein?

Es ist durchaus gängige Praxis, dass man die automatisch errechnete Blitzleistung global etwas reduziert (oder erhöht):

Detail einer Kamera mit Display, auf welchem eine Blitz-Belichtungskorrektur eingestellt wird.

Dieser semi-manuelle  Eingriff ist insbesondere beim Aufhellblitzen relevant: Mittels der Blitzkorrektur Symbol für die Blitz-Belichtungskorrektur an der Kamera mit + und - kann pauschal gebremst werden: So kann das zunächst errechnete Blitzlicht etwas in seiner Intensität reduziert werden, damit das Umgebungslicht weiterhin für die Beleuchtung des Motivs Vorrang hat. Der Blitz ist dann das Salz in der Suppe. Dies ist jedoch nicht sinnvoll, wenn das Blitzgerät die alleinige Lichtquelle sein soll (beispielsweise innerhalb von Räumen).

Detail Display Kamerablitz mit Belichtungskorrektur
Direkt am Blitzgerät kann man häufig eine Korrektur vornehmen: Obwohl es sich im TTL-Modus befindet, wird es (in diesem Fall) stets ein um -2 EV gebremstes Licht abgeben.
Kamera von der Seite mit Markierung für die Taste für die Blitzbelichtungskorrektur

Bei meiner Nikon-Kamera gelange ich schnell in dieses „Korrektur-Menü“ Symbol für die Blitz-Belichtungskorrektur an der Kamera mit + und -, wenn ich die Blitz-Taste gedrückt halte. Dies wird vom Aufsteckblitz berücksichtigt.

Bei anderen Herstellern wird es ähnlich sein oder man muss im Kamera-Menü nach einem entsprechenden Punkt suchen.

Denn ich weiß ja, dass das Blitzlicht lediglich die sekundäre Lichtquelle sein- und stets etwas reduziert leuchten soll. Meine Kamera berücksichtigt diese Überschreibung auch beim Bracketing.

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Während »Bracketing« aktiviert ist, wird dies bei meiner Nikon-Kamera durch ein entsprechendes Symbol im Display angezeigt.

Tipp: Bei vielen Kameras kann man einstellen, was passiert, wenn man den Finger auf dem Auslöser belässt. Für das Anfertigen solcher Belichtungsreihen sollte dann definiert sein, dass beim gedrückt Halten des Auslösers auch nacheinander mehrere Aufnahmen vorgenommen werden (»continuous shooting«). Ansonsten müsste man für jede Aufnahme der Bracketing-Belichtungsreihe separat der Auslöser gedrückt werden, was Zeit kostet.

veröffentlicht: 27.12.24 | letzte Änderung: 30.12.24

Der Autor Thomas Raatz steht am Strand vor dem Meer.

Hier schreibt Thomas: Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit der Fotografie und insbesondere bei der Produktfotografie und bei der Porträtfotografie möchte ich nicht mehr auf meine kleinen Blitzer verzichten.

Dies ist eine private Internetseite. Links und Produktanzeigen, die als Werbung gekennzeichnet sind, sind sogenannte "Affiliate-Links" – Kaufen Sie darüber etwas, erhalte ich eine kleine Provision. Für Sie ändert sich der Preis dabei nicht. Vielen Dank, der Autor (Thomas).

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